Lofoten, wir kommen

Nach dem Dyreparken sollten sich die Kinder eigentlich ausgetobt haben und wir damit die grosse Strecke zwischen dem Dyreparken und Bognes, unserem Fährhafen in Richtung Lofoten bewältigen zu können. Nun denn, müde waren vor allem wir und die Kinder waren putzmunter. Und so wechselten wir uns in Richtung Norden ab, bis wird den Zugang zu Nordnorwegen (Nord-Norge) erreicht haben. Das Tor soll das Polarlicht zeigen, welches normalerweise im hohen Norden zu sehen ist. Dies aber nicht im Sommer, da nun infolge der Mitternachtssonne der ganze Tag so hell beleuchtet ist, dass das Polarlicht nicht sichtbar wird.
Wir fahren weiter durch Wälder und Hochebenen bei Wasserfällen und Bergen vorbei in Richtung Mo I Rana. Dort halten wir es nicht mehr aus und wir suchen erstmals in Norwegen ein Restaurant auf. Beim Anblick der Karte verschlug es uns fast die Sprache: NOR 160.– (also ca. CHF 32.–) pro Pizza, das wird ein teures Vergnügen. Als wir fünf Pizzen bestellen möchten, meinte der Kellner, dass zwei reichen sollten. Die kennen unseren Hunger nicht, also haben wir drei Pizzen bestellt. Diese waren dann aber riesig (ca. 80cm Durchmesser).
Mit so richtig vollem Bauch und um ca. CHF 100.– leichter ging es dann weiter in Richtung Norden. 60km nach Mo I Rana überschreiten wir den Polarkreis. Das ist der südlichste Breitengrad (66°), wo die Mitternachtssonne einmal im Jahr ersichtlich wird (zwischen 20 und 23. Juni). Wir sehen also keine richtige Mitternachssonne mehr, trotzdem ist es aber auch kurz vor 2200 Uhr noch richtig hell. Nachdem wir Eintritt in ein kaum sehenswertes Museum bezahlt haben, geht es weiter in Richtung Norden.
Auf der E6 geht es zügig voran, vorbei an Seen, Wäldern, Bergen etc. Es muss auch zügig vorangehen, denn schliesslich müssen wir um 0130 Uhr die Fähre von Bognes erreichen. Wir sind spät dran und Irène treibt unser Büssli auf Hochleistung über die Asphaltpiste, während Christian rallymässig die Strecke ab der Karte vorliest (“in 200 Meter starke Linkskurve, dann geradeaus…. gleich rechts/links Kombination und nachher starke Rechtskurve…”). 10km vor der Fähre erwischen wir dann einen Einheimischen, der mit gewaltiger Gleichgültigkeit und max. 50 km/h die gesamte Weiterfahrt blockiert. Überholen ist auf der kurvigen Strecke nicht drin, nach rechts fahren wollte der Idi…. äh Norweger auch nicht. Und so kommen wir um 0134 Uhr am Fährhafen an, wo die Fähre – natürlich – bereits schon den Weg in Richtung Norden gefunden hat. Wir kurven noch etwas in der Gegend herum (es ist so schön hell hier…) und sehen in den Büschen dann noch einen Elch verschwinden. Danach gehts zurück auf den Fährplatz, denn die nächste Fähre geht um 0515 Uhr. Das reicht noch für zwei Stunden Schlaf.

Auf der Fährüberfahrt ist es ziemlich ruhig, etwa zwei Stunden später erreichen wir Lödingen. Die Vesteralen begrüssen uns mit regnerischem Wetter. Wir erreichen nun Scortland, den Hauptort der Vesteralen und gleichzeitig den nördlichsten Punkt unserer Reise. Unterwegs kaufen wir in einer Bakeri (was könnte das sein, was?) frische Süsswaren und an der Atlantikküste der Vesteralen geniessen wir bei toller Aussicht aufs Meer und feines Frühstück. Nicolas kletterte dann auf den Felsen rum und plötzlich war dann kein Nicolas mehr zu sehen, dafür aber zu hören. Es ist ausgerutscht und vollständig in einer Spalte verschwunden. Nun ja, wir hieven ihn dort wieder raus und die Welt ist – mit Ausnahme zweier Kratzer auf der Backe – wieder in Ordnung….

Nach dem Zmorge mit Aussicht fahren wir weiter bis zur Fähre von Melbu nach Fiskebol, welche uns von den Vesteralen auf die Lofoten bringt. Relativ früh suchen wir nun einen Campingplatz zur Übernachtung aus. Wir finden mit dem Sandsletta Camping bei Laukvik einen tollen Campingplatz mit Aussicht auf einen See. Wir sind müde und möchten schnell schlafen gehen, die Kinder sind aber weiterhin putzmunter. Wir geniessen ein Stück Kuchen in der Cafeteria. Wenigstens bringen wir Nicolas und Fiona zum Schlafen, Larissa und Adrian leihen sich ein Kanu aus und erfahren den See. Nach einem feinen Nachtessen geht’s endlich ab in die Heia!



Ein Kommentar

  • Hoi zäme

    Na ja, die Pizza war ja mehr als doppelt so gross wie bei uns, also darf sie auch das Doppelte kosten. Gluschtig hat sie erst noch ausgesehen.

    Zum Glück haben die Trollen Nicolas in der Spatle wieder frei gegeben.

    Wie lange geht’s überhaupt noch Richtung Norden? Zur Erinnerung; wir leben im Süden!

    Es grüssen

    Vreni + Ernst

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