Sprinter-Ausbau Teil 2 Heckbett und Stromanschluss inkl. Markise

Die Lieferung

Am 30. Juli 2013 wurde unser Sprinter geliefert: Gross… wuchtig…. rot… cool 😉
Kaum zuhause angekommen gab es natĂŒrlich eine kleine Spritztour und schon am gleichend Abend geht es los mit dem Umbau.

Schritt 1: Stromanschluss

Der Sprinter soll autark genutzt werden, aber auch auf einem Stellplatz mit Landstrom versorgt werden können. Auf die Montage von Solarpanels verzichten wir in einem ersten Ausbauschritt, zur Verbesserung der Standzeiten ohne Landstrom wĂ€re dies dann jedoch ein nĂ€chster Schritt. Im Moment gilt es, einige Technik im Beifahrersitzkasten unterzubringen. Eine spezifische Steuerung wird dann spĂ€ter im Teil 4 im KĂŒchenschrank hinten untergebracht.

Material und Lieferanten:

HerzstĂŒck des Stromanschlusses bildet ein 1’000 Watt Sinus-Inverter von Fraron (www.fraron.de). Dieser wird von Haus aus mit einer Vorrangsschaltung und einem 20A-LadegerĂ€t geliefert. Direkt bei Fraron habe ich auch die Zuleitungen zur Batterie inkl. Absicherung fertig konfektioniert bestellt, so dass der Einbau möglichst einfach wird. Die 230V-Versorgung wird zudem mit einem FI/LS abgesichert. Hier kommt ein einfacher Landanschluss von Philippi zum Einsatz (www.philippi-online.de). Dieser beinhaltet einen kombinierten FI/LS (16A/30ms) in einem kompakten GehĂ€use. Installationszubehör wir PURPUR-Kabel, Abzweigdosen etc. stammen von Elektro-Material, einem Schweizer Elektro-Grossisten.

Einbau:

In einem ersten Schritt ziehen wir ein Stromkabel fĂŒr die 230V-Versorgung in den Beifahrer-Sitzkasten. Zur Anwendung kommt wie schon bei unserem VW T5-Ausbau ein 2.5mm2 PURPUR-Kabel. Dieses ist scheuer- und quetschfest sowie hitze-, witterungs- und sĂ€urebestĂ€ndig. Das Kabel wird vom Motorraum durch die Spritzwand hindurch zum Mitteltunnel und dort entlang des Batteriekastens zum Beifahrersitzkasten gefĂŒhrt. Im Motorraum kommt ein CEE-Stecker zur Anwendung. Wir haben uns gegen ein CEE-Terminal entschieden, da wir mit dem Flexiblen Stecker im Motorraum bei VW T5 sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Der ist einfach zu verstauen, kann rasch angeschlossen werden und zudem lĂ€sst sich die Motorhaube danach wieder schliessen. FĂŒr uns die optimale Lösung.

Nachdem das Stromkabel den Weg zum Beifahrersitzkasten gefunden hat, haben wir dort auch den Wechselrichter angeschlossen. Zur Anwendung kommt ein 1’000W Sinus-Wechselrichter von Fraron mit integriertem Vorrangsschalter sowie ein 20A-LadegerĂ€t, wobei die Verbindungskabel fĂŒr den Batterieanschluss des Wechselrichters auch gleich zum Aufladen verwendet werden. UmstĂ€ndlich war die Montage im Beifahrersitzkasten (Doppelbank). Hier haben wir das VerstĂ€rkungsblech im Sitzkasten durchtrennt und anschliessend mit einem Aluwinkel wieder verstĂ€rkt, an welchem auch das Lochblech zur Befestigung des Wechselrichters befestigt wurde. Auf den Fotos fehlt noch der Kantenschutz, welcher nachtrĂ€gtlich noch angebracht wird.

Der Wechselrichter wurde fahrzeugseitig an die Zweitbatterie angeschlossen, welche ab Werk eingebaut wurde. Der Abnahmepunkt hierfĂŒr ist vom Werk her bereits in den Fahrersitzkasten gezogen worden, so dass das von Fraron gefertigte Anschlusskabel nur noch in den Fahrersitz gefĂŒhrt werden musste. Der Anschluss geht deutlich einfacher, wenn der Fahrersitz kurz ausgebaut wird (4 x Vielzahnschrauben).

Damit liegen sowohl 230V-Eingang als auch 12V-Eingang am Wechselrichter an. Der 230V-Ausgang des Wechselrichters wird auf ein FI/LS-Element (Absicherung) von Philippi gefĂŒhrt. Vom Sicherungselement her wird dann der 230V-Strom in den Wohnraum weitergeleitet. Die verschiedenen Kabel (230V, 12V, Steuerleitungen) werden hierzu nach hinten in den Fahrgastraum gefĂŒhrt, wo diese dann spĂ€ter im Schritt 2 dann in das geplante KĂŒchenmöbel verbaut werden.

 

Schritt 2: Das Heckbett

6 Personen in einem Sprinter schlafend unterzubringen wird eine Herausforderung. Im Sprinter dann zu sechst auch mal einige Regenstunden ĂŒberstehen und gegebenenfalls etwas essen zu können, grenzt fast schon an Unmöglichkeitkeit. Wir wagen es trotzdem. Im Heck des Sprinters wird ein 3-geschossiges Etagenbett eingebaut, quer zur Fahrtrichtung. Damit handeln wir uns einige Nachteile ein, deren wir uns bewusst sind:
– Quer stehen max. ca. 180cm zur VerfĂŒgung, was grundsĂ€tzlich etwas knapp ist.
– Wenn Personen hintereinander bei geringer Höhe liegen, dann kann die hintere Person nur raus, wenn die vordere Person aufsteht
– Zu unterst mĂŒssen die Schlafenden auf allen Vieren ins Bett kriechen
– Zu Oberst mĂŒssen die Schlafenden ins Bett klettern

Aber es ist die einzige Möglichkeit, um die minimale Raumgestaltung wie geplant umsetzen zu können. Wer die Einleitung gelesen hat, weiss, dass wir nicht ewig zu sechst unterwegs sein werden. Schon in wenigen Jahren sind wir nur noch zu viert und damit verÀndert sich die Situation dann bereits wieder komplett.

Material und Lieferanten:

Das Heckbett basiert auf Aluminiumprofilen (10er-Profil mit den Massen 90×45 resp. 45×45)  von SMT-Montagetechnik in Reulingen (www.smt-montagetechnik.de). Die Profile sind Item-kompatibel, kosten aber nur einen Bruchteil davon. Dank unterschiedlicher Verbinder und diversem Zubehör kann das Heckbett so einfach auf unsere BedĂŒrfnisse gestaltet werden. Im Vorfeld haben wir uns noch eine MetallbandsĂ€ge beschafft, welche uns bei Anpassungen der Zuschnitte sehr hilfreich ist.  Um das Heckbett bei Nichtbenutzung ineinanderschieben zu können, haben wir uns fĂŒr einen Lattenrost von Froli (www.froli.de) entschieden. Die mittlere Schlafebene ist mit Hydraulikzylinder in der Höhe verstellbar. Hierzu haben wir Hydraulikkomponenten bei Ergoswiss (www.ergoswiss.ch) bestellt. Normalerweise rĂŒsten diese verstellbare ArbeitsflĂ€chen und Schreibtische aus, aber in den vergangenen Jahren hat sich Ergoswiss auch bei Fahrzeugausbauten einen Namen gemacht (z.B. fĂŒr HubdĂ€cher etc.). Zu guter Letzt werden im Fahrzeug massgeschneiderte Matratzen von Dami (www.dami.de) zum Einsatz kommen. 7cm-Kaltschaummatratzen in einem Tencel-Bezug auf Mass zugeschnitten sorgen dafĂŒr, dass wir uns im Heckbett erholen können.

Einbau:

Als erstes wird der umlaufende Alurahmen des Heckbetts montiert und am Fahrzeugboden befestigt. Hierzu verwenden wir die Zurrpunkte und die Sitzbefestigungen am Boden. Zwecks Stabilisierung wird das Heckbett auch am Rahmen der HecktĂŒre befestigt. Anschliessend wird die unterste Bettebene fast am Boden eingebaut. Die Betten mĂŒssen ineinandergeschoben werden können, was wir beim Bau der Betten und natĂŒrlich beim Lattenrost entsprechend berĂŒcksichtigen mĂŒssen. Die Aluprofile bieten hier dann auch Nuten an, welche wir perfekt zur FĂŒhrung verwenden können, so dass das Ineinanderschieben ganz einfach erfolgt. Die mittlere Ebene wird nicht am umlaufenden Alurahmen befestigt, sondern steht verstellbar auf den hydraulischen Zylindern. Diese tragen insgesamt 600kg, was fĂŒr unsere BedĂŒrfnisse reichen sollte. Die gesamte Bettebene wird so gefĂŒhrt, dass die Zylinder keine seitlichen KrĂ€fte aufnehmen und somit nur fĂŒr das Heben und Senken zustĂ€ndig sind. Auch bei dieser mittlere Bettebene bleiben die Betten ineinanderschiebbar. Die oberste Bettebene wird in den nĂ€chsten Tagen eingebaut.

 

Schritt 3: Die Markise

Als letztes wurde dann noch die Markise auf dem Dach montiert. FĂŒr den Sprinter gibt es von Fiamma ein fixfertiges Adapterkit, womit die Markise mit wenig Aufwand befestigt werden kann. Da wir die C-Schienen auf dem Dach geordert haben, mussten wir nicht mal etwas anboren.

Material und Lieferanten:

Die Markise (Fiamma F65S in Titanium) und das Befestigungsmaterial wurden bei www.carafun.de bestellt. Die Lieferung erfolgte in kurzer Zeit, absolut problemlos.

Einbau:

Die Adapterplatten werden mit Schrauben in der C-Schiene befestigt. Etwas Sikaflex auf die Adapterplatten und dann die Markise befestigen. Und dann Schatten geniessen 😉

 

Teil 2 wird mit der obersten Bettetage Ende August abgeschlossen sein. Dann folgt bereits der Ausbau des KĂŒchenschranks und allem, was dazu gehört. Das sollten wir im September noch fertig kriegen, damit wir im Oktober die Herbstferien geniessen können 😉

8 Kommentare

  • hallo Christian und Irene,

    wir haben den bericht gelesen und fĂŒr gut empfunden. ich habe ebenfalls mit Christian am umbau mitgeholfen.
    es gab doch noch sachen die wir meistern mussten und somit gut gelungen sind. die fotos dokumentieren ja vieles wie wir das gemeistert haben.
    die planung wurde vollumfÀnglich von Christian gemacht.

    nun in nĂ€chster zeit wir es mit dem umbau weitergehen. ich bin beeindruckt von den hydraulikzylindern (4stk.) fĂŒr die bettanhebung in der mitte. alles hat sofort zur vollen zufriedenheit funktioniert.
    Die 12V- gleichspannungszuleitung wir mit zwei kabeln zu je 35 mm2 verlegt, aber erst in nÀchster ausbauzeit. vorarbeiten sind bereits zum teil schon erledigt.

    Toi toi und fröhliches weiterausbauen. Gottlieb

  • Ralf Gieser

    vielen Dank fĂŒr die vielen nĂŒtzlichen Ideen.
    Eine Frage habe ich: wie habt Ihr den hinteren Adapter fĂŒr die Markise montiert. Wenn ich die originalen “Keile” unterlege kommt bei mir die Adapterplatte viel weiter vorne zu liegen. Ich habe einen Sprinterfahrer kennengelernt der hatte das gleich Probleme mit seiner orginal C-schiene und der 320er Markise. Habt Ihr sie ohne Ausgleichskeile montiert ?

    Vielen Dank und beste GrĂŒĂŸe

  • klaus

    Guten Tag,

    ich bin begeistert vom Heckbett! Hat sich die Konstruktion bisher bewĂ€hrt oder gibt es schon Dinge die ihr nun anders machen wĂŒrdet?

    Abgesehen vom Hubmechanismus und der verstellbaren Tiefe entspricht es genau meinen Vorstellungen.
    Darf ich vorsichtig nach PlĂ€nen, Maßen und weiteren Details fragen? Ich interessiere mich auch besonders fĂŒr die Befestigungsvariante am Chassis.

    Vielen Dank

  • Helge

    Hallo,

    eine super Idee und Beschreibung! Vielen Dank schon mal dafĂŒr. Wir werden das ganze Ă€hnlich bauen, mĂŒssen nur die Betten lĂ€ngs bauen, da ich zwingend 200cm BettlĂ€nge benötige.

    Mich wĂŒrde wie Klaus ebenfalls die genaue Befestigung an der Karosse (TĂŒrrahmen) interessieren und wie Stabil das Bett insgesamt in Kurvenfahrten etc. ist. Des Weiteren, wie ihr die Abmessungen der Profile berechnet habt und ob es hier auch kleinere tun.

    Über eine Mail wĂŒrde ich mich daher sehr sehr freuen!

    Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

    Helge

  • Sven

    Hallo
    Das ist eine spitzen Idee mit den Aluprofilen. Darf ich fragen in welcher AusfĂŒhrung ihr diese bestellt habt? Schwer oder leicht?

  • Hi Sven.
    Es ist gemischt. Die stabilen Elemente (beim Bett, z.B. die querliegenden Profile sind 90×45 in schwer. Die sind megamassiv, gefĂŒhlt biegt sich da gar nichts durch. Man könnte wohl durchaus auch die normalen Profile verwenden, um etwas Gewicht zu sparen….

  • Martin Schuster

    Hi Cristian,

    Great flexible build. I am building a similar bed systmen in a L2H1 Sprinter Tourer but with only 1 bed layer, as I want the bicycles to travel under the bed. I am planning to attach the bed to the side walls and to the floor. I would like to know if you used the original MB Sprinter Tourer “moving people” plastic floor and if you did, I would like to know if you have done any modification to it (isolation, wood structure, etc). It would be also useful for me to know how have you fixed (fest) the aluprofile ot the original fixing points of the Sprinter.

    Thank you
    Martin

  • Hi Martin.
    Sorry for the late response. We did not invest a lot into isolation, due to the fact that some isolations should not be done (e.g. in the doors to prevent stopping the water flows) and that we never get the van isolated completely. From today’s perspective, I would have done more isolation in the roof. We use the the standard lightweight floor of the Sprinter buses (it is a sandwich construction with low level of isolation). We did nothing to add the isolation in the floor.
    The elements are fixed directly into the seat fixing points (we have seat fixing points for all seat rows. These are stable and so we used them to fix the bed and the rest – additionally we fixed them on the side walls according to the “Aufbaurichtlinien” from Mercedes (don’t know how the named the manual for installation of additional stuff in English).

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